Berlin; Bundesregierung warnet von Fake News in den sozialen Medien.
In sozialen Medien verbreiten sich Falschnachrichten und Verschwörungstheorien rasend schnell. Das ist gefährlich, denn sie können bestehende Unsicherheiten und Ängste verstärken.

Falsche Behauptungen sind gefährlich: Vor allem in den sozialen Plattformen und in Messenger-Diensten kursieren zahlreiche Gerüchte zum Coronavirus.Foto: picture alliance / Frank May
Wie Sie Falschmeldungen erkennen – in drei Schritten.
Fast alle, die soziale Medien und Messenger-Dienste wie Whatsapp nutzen, kommen derzeit in Kontakt mit Falschmeldungen zu Corona – weitergeleite Sprachnachrichten, Links zu dubiosen Heilmitteln und falschen Gesundheitstipps oder Videos mit Verschwörungstheorien, was zum Beispiel die Entstehung des Virus und die Ursache der Verbreitung anbelangt.
Das Problem ist: Gerade Nachrichten, die im privaten Raum kursieren, werden für besonders glaubwürdig gehalten. Umso wichtiger ist es, nicht im Affekt unseriöse Nachrichten weiterzuverbreiten. Kritisch hinterfragen statt weiterleiten
Falschmeldungen werden von Privatpersonen oft nicht böswillig verbreitet, sondern weil die Menschen sich Sorgen machen. Im Zweifel wird jedoch genau das Gegenteil erreicht, denn Falschmeldungen führen häufig dazu, dass Verunsicherung geschürt oder Panik verbreitet wird. Je emotionaler eine Meldung ist, umso häufiger wird sie verbreitet. Umso wichtiger ist es, sich daran nicht zu beteiligen und Ruhe zu bewahren. Besser löschen, als weiterverbreiten. Quellen prüfen
Es hilft immer, fragwürdige Nachrichten mit zwei weiteren Quellen zu vergleichen. Informieren Sie sich bei den offiziellen Portalen von Bund und Ländern sowie bei den Medienangeboten der öffentlich-rechtlichen Nachrichtensender und seriösen Tages- und Wochenzeitungen.
Verifizierte Quellen haben einen blauen Haken.
Halten Sie sich in den sozialen Netzwerken zudem an verifizierte Accounts (erkennbar an dem blauen Haken) und sehen Sie sich das Impressum einer Website an. Es sollte eine für die Website-Inhalte verantwortliche Person und eine vollständige Anschrift umfassen, nicht nur zum Beispiel eine anonyme Email-Adresse.
Den Ursprung eines Bildes kann man überprüfen
Manipulierte Bilder lassen sich mit Hilfe der Bilder-Rückwärtssuche überprüfen: Das Bild oder die URL werden dazu in eine Suchmaschine hochgeladen und man bekommt angezeigt, woher es stammt.
Studien sind nicht immer repräsentativ
Bezieht sich die Meldung auf eine Studie, hat man schnell den Eindruck eines wissenschaftlich Beweises. Aber auch hier sollten Sie folgende Aspekte hinterfragen:
- Wer hat die Studie erstellt?
Achten Sie darauf, dass die Studie von einem seriösen Institut stammt. Handelt es sich beispielsweise um ein renommiertes Institut, das bereits viele Studien veröffentlicht hat? Falls ja, lässt sich überprüfen, wie
über diese Ergebnisse in seriösen Medien berichtet wurde. Suchen Sie insbesondere nach Angaben zum Auftraggeber. Welches eigene Interesse könnte dieser an bestimmten Ergebnissen der Studie haben?
- Wer hat sie finanziert?
Überprüfen Sie, wer die Studie finanziert hat. Wenn Studien von Unternehmen finanziert wurden, kann ein wirtschaftliches Interesse hinter dem Ergebnis stecken. Zudem können hinter der Veröffentlichung einer Studie natürlich auch politische Interessen stehen.
- Wie valide ist das Ergebnis?
Häufig werden sogenannte vorläufige Studien zitiert. Diese sind allerdings mit Vorsicht zu genießen, denn hier handelt es sich um Ergebnisse, die eben noch nicht wissenschaftlich bewiesen wurden und repräsentative Ergebnisse hervorgebracht haben. Wissenschaftler stellen anhand von kleinen Fallgruppen zunächst eine Hypothese, also eine Behauptung auf, die sie in einem zweiten Schritt anhand empirischer Forschungsmethoden überprüfen.
Vorläufige Studien sind also in der Regel nur eine Behauptung und stellen noch keinen wissenschaftlichen Beweis dar.
Fakten-Checks nutzen
Einige staatliche und private Organisationen und auch manche öffentlich-rechtliche Medien beschäftigen sich damit, einzelne Falschmeldungen konkret zu überprüfen und richtigzustellen. Das Thema “Corona” nimmt dabei immer breiteren Raum ein. Zu den Fakten-Checkern gehören zum Beispiel: der Podcast der Bundeszentrale für politische Bildung zu Verschwörungstheorien, die Kampagne EU vs. Disinfo des Europäischen Auswärtigen Dienstes und WHO Myth busters (engl.), ein Angebot der Weltgesundheitsorganisation.

Grafik: So schützen Sie sich und andere vor Falschmeldungen
Ausführliche Beschreibung anzeigen
So schützen Sie sich und andere vor FalschmeldungenSeien Sie kritisch und leiten Sie keine zweifelhaften Informationen weiter.
Überprüfen und hinterfragen Sie Meldungen und deren Quellen.Informieren sie sich aktiv aus verlässlichen Quellen.
Private und staatliche Akteure prüfen Falschmeldungen und klären auf. Bewahren Sie Ruhe, auch wenn es in diesen Zeiten viele offene Fragen gibt.
Nicht verunsichern lassen, auch wenn Meldungen Sie zunächst emotional ansprechen.
Quelle/text&Foto: Bundesregierung
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