| Zu den entzündlichen Gelenkerkrankungen wird der gesamte rheumatische Formenkreis, besonders aber die rheumatoide Arthritis (Polyarthritis) gezählt. Die rheumatischen Erkrankungen wurden früher allgemein als Gicht (Podagra) bezeichnet. Die klare Unterscheidung fand erst im zwanzigsten Jahrhundert statt. Heute kann man durch eine Blutuntersuchung feststellen, ob es sich um Gicht, eine Arthrose oder eine Polyarthritis handelt. Typischerweise sind hier die Fingergelenke befallen.
Nahezu alle Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises laufen in Schüben ab. Es gibt Zeiten der Ruhe und die sehr schmerzhaften, aktiven Phasen. Ausserhalb eines aktiven Rheumaschubes können naturheilkundliche Therapien dazu beitragen, mit einer möglichst geringen Basistherapie auszukommen. Oftmals kann auf eine schulmedizinische Medikation ganz verzichtet werden. Während eines Entzündungsschubs ist es wichtig, die Entzündungsreaktionen möglichst schnell zum Abklingen zu bringen, damit eine weitere Gelenkschädigung vermieden wird. In dieser akuten Phase sollten naturheilkundliche Mittel nur unterstützend zur schulmedizinischen Therapie verwendet werden. Anwendungen bei entzündlichen Gelenkschmerzen
Teufelskrallenwurzel wird grob zerrieben und mit kochendem Wasser übergossen. Der Tee muss mindestens acht Stunden ziehen. Am besten bereitet man den Aufguss am Abend zu, damit am nächsten Morgen die erste Portion getrunken werden kann. Vor dem Trinken wird der Tee noch einmal kurz aufgekocht und dann abgeseiht. Bei Bedarf kann der Tee mit Honig gesüsst werden. Quarkumschläge Seit Jahrhunderten haben sich Quarkumschläge bei entzündlichen Gelenkerkrankungen bewährt. Die lindernde Wirkung der Umschläge kann verstärkt werden, indem man dem Qark Essig oder Arnikatinktur beimischt. Der Quark wird kalt auf ein feuchtes Tuch aufgebracht, mit der Quarkseite auf die Haut gelegt und mit einem Schal oder Wolltuch fixiert. Etwa eine halbe Stunde einwirken lassen. Kohlwickel
Nachdem die Mittelrippen der Kohlblätter herausgeschnitten wurden, werden sie mit einer Flasche gerollt, bis Saft austritt. Nun werden die Blätter auf das entzündete Gelenk gelegt und mit einem Tuch fixiert. Als Alternative zu Weisskohl kann auch Wirsing in der gleichen Weise verwendet werde. Sellerietee
Brennnessel und Weidenrinde Für die Behandlung der entzündlichen Erkrankungen bieten sich vielfältige Teemischungen an. In fast allen fertig gemischten, standardisierten Tees ist Brennesselkraut und Weidenrinde enthalten. Die in der Weidenrinde enthaltenen Salicylsäureverbindungen wirken schmerzlindernd, die Brennessel ist entwässernd. Pfefferminz- und/oder Malvenblüten können zur Verbesserung des Geschmacks hinzugegeben werden, ohne dass die Wirksamkeit beeinträchtigt wird. Eine weitere wirkungsvolle Teemischung enthält neben Brennesselkraut und Weidenrinde, Mädesüssblüten, Goldrutenkraut und Johanniskraut. Die Drogen werden mit kaltem Wasser übergossen und 1 Stunde zum Ziehen stehen gelassen. Danach wird der Kaltauszug in einem abgedeckten Gefäss bis zum Kochen erhitzt und sofort vom Herd genommen, weitere 5 – 10 Minuten ziehen lassen, abseihen und sofort trinken. Die Normaldosis ist 3 – 4 Tassen pro Tag. Diese Tees werden hauptsächlich in der Remissionsphase aber auch in der Akutphase als Langzeittherapie eingesetzt. Die optimale Wirkung tritt natürlich langsamer als bei chemischen Medikamenten ein. Daher müssen diese Tees über einen längeren Zeitraum getrunken werden. Der o.g. genannte Teufelskrallentee beginnt erst nach einer regelmässigen Einnahme über mindestens 4 Wochen an, seine volle Wirkung zu entfalten. |
Bei Arthrose und auch bei der rheumatoiden Arthritis kann die Brennessel ebenso wie die südafrikanische Teufelskralle eingesetzt werden. Beide Pflanzen hemmen die entzündungsvermittelnden Stoffe. Von der Brennessel wird ein einfacher Aufguss hergestellt. Die Zubereitung des Teufelskrallentees dagegen ist etwas aufwendiger.
Weisskohlumschläge sind ein altes und bewährtes Hausmittel, das wegen seiner kühlenden Wirkung sehr geschätzt ist. Neben der kühlenden Wirkung entzieht der Weisskohl dem Körper Gift- und Schlackstoffe.
Der Sellerie ist ein Gemüse, von dem man nicht unbedingt annehmen kann, dass es sinnvoll in der Hausmedizin eingesetzt werden kann. Dennoch lässt sich daraus mit geringem Aufwand ein entzündungshemmender Tee herstellen. Die Sellerieknolle wird in möglichst kleine Stücke geschnitten, man übergiesst sie mit kaltem Wasser und lässt sie kurz aufkochen. Der Sud wird abgeseiht. Der Tee darf bei Bedarf mit Honig gesüsst werden. Täglich sollten zwei Tassen davon getrunken werden.
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