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Ein neuer »demokratischer Freund«?

Ein neuer »demokratischer Freund«?

Merkel zu Besuch beim ägyptischen Alleinherrscher.

Merkel reist zu einem Staatsbesuch nach Ägypten. Dort will sie mit as-Sisi über gemeinsame Projekte zur Lösung der Flüchtlingskrise sprechen. As-Sisi putschte 2013 gegen den bis dahin amtierenden Präsidenten und wurde 2014 selbst Präsident.

Quelle: thepaladin.org
Veröffentlicht: 02.03.2017 – 09:34 Uhr | Kategorien: Nachrichten,Nachrichten – Politik, Nachrichten – Politik – Empfohlen, : Merkel, Besuch, Ägypten, Treffen, al-Sisi,Putschist
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Abd al-Fattah as-Sisi, in Deutschland besser als »al-Sisi« bekannt, bekleidet laut offizieller Verlautbarung das Amt des Präsidenten Ägyptens. Er erlangte dieses Amt, nachdem unter seiner Führung als damaliger Oberbefehlshaber der ägyptischen Streitkräfte das Militär im August 2013 gegen den Präsidenten Mursi putschte. Im Zuge dieses Putsches wurden etliche Gegner al-Sisis erschossen, Tausende wurden verletzt. Menschenrechtskommissionen berichten regelmäßig über Folterungen in ägyptischen Gefängnissen, willkürlichen Verhaftungen politisch Andersdenkender und Hinrichtungen von Regierungsgegnern.

Diese Faktenlage hindert Merkel aber nicht daran, diesem Mann einen offiziellen Besuch abzustatten und sich mit ihm zu Verhandlungen an einen Tisch zu setzen. In dieser Hinsicht steht sie dem damaligen Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) in Nichts nach. Der hatte bei seinem Besuch im April 2016 al-Sisi als »beeindruckenden Präsidenten« bezeichnet.

In Europa hat sich Merkel isoliert. Langjährige Weggefährten wie der Brite David Cameron, der Franzose Hollande oder der Italiener Renzi sind längst von der politischen Realität eingeholt worden und von der internationalen Bühne verschwunden. Auch Merkels »best friend« Obama darf nun dabei zusehen, wie Donald Trump etliche Fehler der Obama-Politik korrigiert. In den nord- und osteuropäischen Staaten, insbesondere in Tschechien und Ungarn, ist Merkels Beliebtheit schon seit geraumer Zeit auf dem Nullpunkt angekommen. Und selbst in Polen, der Heimat ihres Großvaters, hält sich ihre Beliebtheit im Gegensatz zu den von den Mainstreammedien verbreiteten positiven Meldungen arg in Grenzen. Denn die Menschen in Polen wissen durchaus einzuschätzen, wer für die Auswirkungen der Flüchtlingskrise in Europa verantwortlich ist.

Merkel muss sich also neue Freunde suchen, um außenpolitisch nicht vollkommen isoliert zu sein. Einer davon ist der türkische Alleinherrscher Erdogan, nun führt sie Verhandlungen mit dem nicht minder »demokratisch« ausgerichteten Ägypter al-Sisi.

Von etwaiger Kritik an diesem Besuch ist in den Mainstreammedien weder etwas zu lesen noch zu hören. Auch die Berichterstattung über dieses Treffen ist auffallend zurückhaltend. Da war die Nachrichtenlage darüber, wo und wie lange die Kanzlerin ihren Urlaub verbracht hatte und was sie zum Frühstück aß, wesentlich umfangreicher und detaillierter als bei diesem hochoffiziellen Treffen mit einem ausländischen Staatschef. Ein Schelm, der Arges dabei denkt.

quelle:Freiewelt.

Author: Nilzeitung

Danke für ihren Besuch.!!"dieser Seite im Aufbau". Es stimmt, dass es keine Freiheit ohne Pressefreiheit gibt. Wahrer Frieden des Journalismus ist eine der Säulen der Demokratie (Salah El-Nemr) se/nz.

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