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21-jähriger Franzose wegen Bitcoin-Betrug in Marokko zu 18 Monaten Gefängnis verurteilt

DATEI – Dieses Aktenfoto vom 3. April 2013 zeigt Bitcoin-Token in Sandy, Utah. Der Kubaner -Urheberrecht © africannewsRick Bowmer/Copyright 2018 Die AP. Alle Rechte vorbehalten

MAROKKO,- Ein 21-jähriger Franzose, Thomas Clausi, wurde am Donnerstag in Marokko wegen „Betrugs“ und illegaler Verwendung von Kryptowährung verurteilt und zu 18 Monaten Gefängnis verurteilt.

Außerdem wurde ihm eine Geldstrafe von rund 3,4 Millionen Euro auferlegt.

Der seit dem 23. Dezember 2021 inhaftierte Clausi, der sich vor dem Richter als Unternehmer präsentierte, erschien vor der für Strafsachen zuständigen Strafkammer des Gerichts von Casablanca.

Ihm wurde „Betrug“ und „Zahlung mit Fremdwährung auf marokkanischem Hoheitsgebiet“ vorgeworfen, insbesondere weil er Bitcoins zum Kauf eines Luxusautos verwendet hatte.

Der marokkanische Zoll betrachtet die Verwendung von Kryptowährung als illegalen Geldtransfer.

Sein Anwalt, Mohamed Aghnage, sagte der Nachrichtenagentur AFP, er wolle Berufung einlegen. Der Prozess war mehrfach verschoben worden.

Während seiner Anhörung plädierte Herr Clausi, unterstützt von einem Übersetzer, auf Unschuld.

„Ich wusste nicht, dass die Verwendung von Kryptowährung in Marokko verboten ist. Und ich bestehe besonders darauf, dass all diese Transaktionen in Frankreich getätigt wurden“, sagte er.

Er wurde strafrechtlich verfolgt, nachdem eine in Casablanca lebende Französin ihm einen Ferrari für eine Zahlung in Bitcoin im Wert von 400.000 Euro wegen „Betrugs“ angezeigt hatte.

“Die Transaktion hat stattgefunden, es liegt kein Betrug vor. Thomas (Clausi) hat sich verpflichtet, das Auto nach seiner Festnahme zurückzugeben, was seinen guten Willen beweist”, sagte Aghnage.

Diese gütliche Einigung “beseitigt nicht den Schaden, den mein Mandant erlitten hat”, antwortete der Anwalt der Zivilpartei, Mohamed Belkedioui.

Letzterer vertrat auch einen anderen Kläger, einen Marokkaner, der Mr. Clausi beschuldigte, ihn betrogen zu haben, indem er ihm einen ungedeckten Scheck im Namen einer dritten Person gegeben hatte, den der junge Franzose gegen Bitcoins erhalten hatte, um drei Luxusuhren zu kaufen .

Der Angeklagte sagte dem Gericht, er habe “nicht gewusst, dass der Scheck schlecht war, dass er zwei der Uhren zurückgegeben hatte und bereit war, die dritte zurückzugeben”.

Das Gericht verurteilte ihn zu einer Entschädigung des Besitzers der Uhren in Höhe von 40.000 Dirham (knapp 3.900 Euro), zusätzlich zu dem Bußgeld von 3,4 Millionen Euro zugunsten der Zollverwaltung.

Laut dem Vater von Thomas Clausi war der junge Mann, der ursprünglich aus der Mosel (Ostfrankreich) stammt, nach Marokko gezogen, um in Afrika eine Neo-Bank zu gründen.

Ein weiterer Franzose, der 21-jährige Student Sébastien Raoult, wird seit dem 31. Mai auf Ersuchen der Vereinigten Staaten, die ihn der Cyberkriminalität beschuldigen, in Marokko festgehalten.

Quelle/ afrikanews.com


Wie seriöse Kryptowährungen &Co, Verbraucherzentrale warnte 2019 von Bitcoin & Co

Kryptowährungen Bitcoin und Ethereum

Foto: rcfotostock / FotoliaInhaltsverzeichnis Stand: 31.05.2019

Kryptowährungen: Unseriöse Geschäfte rund um Bitcoin & Co.

Vorsicht vor undurchsichtigen Geschäften mit Kryptowährungen wie Bitcoin, Ethereum & Co.! Sechs Anzeichen, an denen Sie unseriöse Kryptowährung-Anbieter erkennen.

Das Wichtigste in Kürze:

  • Im Internet und in Sozialen Netzwerken kursiert viel fragwürdige Werbung für Geldanlagen rund um Kryptowährungen wie Bitcoin, Ethereum & Co.
  • Oft wird eine sehr hohe Rendite versprochen. Meist bleibt aber völlig unklar, womit man dabei Geld verdienen soll und was das Geschäftsmodell ist.
  • In vielen Fällen handelt es sich vermutlich um verbotene Schneeballsysteme, bei denen man weitere zahlende Teilnehmer werben soll. Auch Betrug ist nicht auszuschließen.

Der Höhenflug der Bitcoin-Aktien hat einen wahren Hype um Kryptowährungen ausgelöst. Neben seriösen Anbietern sind aber auch schwarze Schafe am Start, die die Goldgräber-Stimmung rund um Bitcoin, Ethereum, Ripple, Cardano & Co. ausnutzen. Dubiose Unternehmen und Privatpersonen präsentieren sich in Facebook-Gruppen, auf Instagram und in Messenger-Diensten oder kontaktieren Verbraucher unaufgefordert per E-Mail. Sie versprechen finanzielle Freiheit, hohe Rendite oder dauerhaftes passives Einkommen durch Krypto-Mining, Handel oder Investitionen in neue, angeblich zukunftsweisende Kryptowährungen.

USA Heute vor Zweistunde Ein Mitteilung-Untersuchung, Wachhunde der Finanzindustrie fordern Bundesbeamte auf, zu versuchen, das von Facebook gestartete Pilotprogramm für Kryptowährungen zu stoppen

Geschäftsmodelle unklar, Kryptowährung-Anbieter oft im Ausland

Dabei sind die Angebote oft völlig intransparent, die Geschäftsmodelle unverständlich. Nähere Informationen gibt es häufig nur nach Kontaktaufnahme oder Registrierung auf den werbenden Webseiten. Oftmals fehlt auf den Webseiten aber das Anbieter-Impressum gänzlich oder die Anbieter haben ihren Sitz im Ausland – gerne auch auf karibischen Inselstaaten. Wenn Sie über diese Distanz versuchen müssen, Ihr Recht durchzusetzen, haben Sie im Zweifelsfall hohe Kosten und schlechte Karten.

Verbraucher beschweren sich zunehmend über Anbieter, die mit Geschäften zu Bitcoins, Ethereum, Ripple, Cardano und anderen Kryptowährungen in dubiose Investitionen locken. Die Marktwächterexperten der Verbraucherzentrale Hessen untersuchen aktuell Beschwerden zu knapp 20 verschiedenen Anbietern und sechs unterschiedlichen Währungen.

Neues Motto, alte Masche: Schneeballsysteme

Hinter vielen Angeboten scheinen verbotene Schneeballsysteme zu stecken. So sollen Sie als Teilnehmer zum Beispiel einen Einstiegsbetrag bezahlen oder als “Agent” neue Interessenten werben. Dafür sollen Sie Provisionen erhalten. Schneeballsysteme versprechen Anlegern gern hohe Renditen. Sie brauchen aber eine ständig wachsende Anzahl an Teilnehmern, denn die Auszahlungen an die Mitglieder werden durch die Einzahlungen der neuen Teilnehmer finanziert. Diese Konstrukte brechen zwangsläufig zusammen.

Auch Betrug ist – wie bei anderen Geldanlageangeboten – nicht auszuschließen: Wenn der Anbieter eine größere Summe von gutgläubigen Investoren eingesammelt hat, verschwindet er auf Nimmerwiedersehen.

Sechs Anzeichen, an denen Sie unseriöse Kryptowährung-Anbieter erkennen

  • Übertriebene Versprechen
    Ignorieren Sie Angebote mit auffallend hohen Renditen oder dauerhaft passivem Einkommen.
  • Sitz im Ausland
    Stellen Sie sicher, dass der Anbieter seinen Unternehmenssitz nicht im Ausland hat. Das kann es Ihnen im Zweifelsfall zusätzlich erschweren, Ihr Recht durchzusetzen.
  • Freunde werben
    Ignorieren Sie Aufforderungen selbst neue Interessenten zu werben, auch wenn Ihnen hierfür hohe Provisionen oder Renditen versprochen werden.
  • Kein Impressum
    Überprüfen Sie, ob die Webseite des Anbieters ein Impressum besitzt.
  • Mangelnde Transparenz
    Misstrauen Sie intransparenten und unverständlichen Geschäftsmodellen, zu denen Sie erst nach Kontaktaufnahme oder Registrierung mehr Informationen erhalten sollen.
  • Unaufgeforderter Kontakt
    Werden Sie kontaktiert, ohne zuvor Interesse an Kryptowährungen gezeigt zu haben, sollte Sie misstrauisch sein.

Ihre Erfahrungen sind wichtig!

Für die Marktbeobachtung aus Verbrauchersicht können Ihre Erfahrungen sehr wertvoll sein: Schildern Sie uns Ihre Schwierigkeiten mit Unternehmen, Anbietern oder Produkten.

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Investitionen in Kryptowährungen sind hochriskant

Aber auch bei vermutlich seriösen Angeboten sollten Sie äußerst vorsichtig sein. Kryptowährungen unterliegen hohen Kursschwankungen. Ein Totalverlust ist nicht auszuschließen. Bitcoin, Ethereum & Co. sind keine gesetzlichen Zahlungsmittel, sondern Ersatzwährungen. Wo sie als Zahlungsmittel akzeptiert werden und ob sie sich am Markt behaupten können, ist kaum verlässlich vorherzusagen.

Auch die Bundesregierung und die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) weisen auf ihren Internetseiten auf die Risiken für Anleger und das Betrugspotenzial hin. Geschäfte mit “OneCoins” – einer angeblichen Kryptowährung – z.B. hat die BaFin verboten und Konten eines am Handel beteiligten Unternehmens gesperrt.

Geldanlagen ohne Risiko und Aufwand, dafür mit enormen Gewinnen in kurzer Zeit gibt es schlicht nicht. Wollen Sie Vermögen aufbauen, können Sie durch geeignete Strategien wie einer passenden Streuung der Geldanlagen Risiken reduzieren. Wichtig ist vor allem, dass Sie einen langen Anlagehorizont haben und verschiedene Anlageformen miteinander vergleichen.

Quelle/verbraucherzentrale.de