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Lang ersehntes Familienglück: eine 54-jährige Frau aus Sydney Mutter geworden

Magda war verzweifelt und bereit, aufzugeben Autor: Anna Berger 20:00 22.07.22Foto: laykni.com

Magda Upton aus Sydney dachte mit 39 Jahren zum ersten Mal daran, Mutter zu werden. Sie unterzog sich Untersuchungen und begann, wegen Unfruchtbarkeit behandelt zu werden.

Lang ersehntes Glück: eine 54-jährige Frau ist nach 11 erfolglosen Versuchen, schwanger zu werden, zum ersten Mal Mutter geworden

AustralienSydney,- Magda hatte keinen festen Partner. Sie traf sich mit Männern in der Hoffnung, einen Mann zu treffen, mit dem sie eine Familie gründen würde. Mit der Zeit konnte sie ihr Alter nicht mehr überwinden. Deshalb entschied sich Magda, ein Baby durch künstliche Befruchtung zu bekommen.

Sie ging zu vielen Fruchtbarkeitskliniken und zahlte viel Geld, erzielte aber nicht die gewünschten Ergebnisse. In einer Klinik schlugen die Ärzte vor, einen Therapeuten aufzusuchen, um ihr zu helfen, die Tatsache zu akzeptieren, dass sie möglicherweise keine Kinder bekommen kann.

Foto: laykni.com

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In den 10 Jahren seit Beginn der Behandlung hatte Magda 2,5 IVF-Zyklen, von denen der dritte aufgrund des ovariellen Überstimulationssyndroms unterbrochen wurde.

Die Frau war bereits zweimal schwanger, verlor jedoch beide Male für einen Zeitraum von acht Wochen ein Kind. Anschließend unterzog sie sich 13 weiteren Fruchtbarkeitsbehandlungen, um ein Kind zu bekommen, wiederum ohne Erfolg. Magda war verzweifelt und bereit, aufzugeben. Sie erwog eine Adoption, aber sie müsste mindestens sieben Jahre warten, da alleinerziehende Mütter immer ganz unten auf der Liste der Kandidaten stehen.

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2017 ging Magda nach Kapstadt, um zwei Spenderembryos zu bekommen. Die Frau hinterließ fast 11.000 Dollar in der Klinik und es war ihre letzte Chance, Mutter zu werden. Als Magda nach Sydney zurückkehrte, war sie sehr nervös, da sie nicht wusste, wie die Operation verlaufen würde. Sie war jedoch erleichtert, als ihr erster Ultraschall zeigte, dass sie mit gesunden Zwillingen schwanger war.

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2018 brachte Magda im Alter von 54 Jahren zwei Töchter zur Welt. Sie ist freiberufliche Designerin, arbeitet selbstständig und widmet ihren Kindern viel Zeit. Eine spätere Mutterschaft hat ihrer Meinung nach Vorteile. Unsere Heldin interessiert sich nicht für Gadgets und verbringt nicht den größten Teil des Tages mit einem Mobiltelefon.

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Wie viele junge Mütter widmet sie ihre gesamte Freizeit gemeinsamen Aktivitäten mit ihren Töchtern, Spielen, Spaziergängen und Ausflügen in den Park.

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Methoden der künstlichen Befruchtung

Es gibt verschiedenste Methoden der künstlichen Befruchtung. Welches Verfahren im Falle einer Unfruchtbarkeit am sinnvollsten ist, hängt von der individuellen Situation ab. Zunächst erfolgt daher eine sorgfältige Diagnostik bei beiden Partnern um festzustellen, welche Ursache der Unfruchtbarkeit zugrunde liegt.

Die rechtlichen Bedingungen in Deutschland schließen einige Maßnahmen aus, die in anderen europäischen Ländern erlaubt sind. Dazu gehört zum Beispiel die genetische Untersuchung von künstlich befruchteten Embryonen vor der Rückführung in den Mutterleib (Präimplantationsdiagnostik), die nur in Ausnahmefällen, innerhalb sehr enger Grenzen und nach Prüfung durch eine Ethikkommission erlaubt ist. Das Implantieren von mehr als drei Embryonen oder das Einfrieren oder Weiterkultivieren von bereits geteilten Embryonen (=Zweizellern) ist in Deutschland ebenfalls verboten. Das Klonen, die Auswahl nach Geschlecht oder eine Veränderung der Erbinformationen sind ausdrücklich verboten und unter Strafe gestellt.

Insemination

Die Insemination wird meist dann angewandt, wenn beim Mann eine zu geringe Samenmenge oder eine mangelnde Qualität des Spermas festgestellt wurde. Bei der Frau kann zum Beispiel eine Unfruchtbarkeit aufgrund einer Störung im Bereich des Gebärmutterhalses der Grund für eine Insemination sein. Um eine Schwangerschaft zu ermöglichen, werden die Samenzellen direkt mit einer Spritze oder über einen weichen Katheter in die Gebärmutter (intrauterin), den Gebärmutterhals (intrazervikal) oder den Eileiter (intratubar) gespritzt. Die Samenzellen müssen dann selbständig bis zur befruchtungsfähigen Eizelle finden.

Es werden zwei Formen der Insemination unterschieden:

  • Die homologe Insemination: Bei dieser Form wird der Samen des Ehemannes verwendet.
  • Die heterologe Insemination: Hier wird der Samen eines anonymen Spenders verwendet.

Zulasten der GKV ist gemäß § 27a SGB V( IN Deutschland) ausschließlich die homologe Insemination erbringbar.

In-Vitro-Fertilisation (IVF)

Die In-Vitro-Fertilisation (IVF) ist eine Befruchtung, die in einem Reagenzglas durchgeführt wird (“in vitro” heißt “im Glas”). Dazu werden der Frau befruchtungsfähige Eizellen entnommen. Diese werden in eine Nährlösung gegeben und mit den Samenzellen des Partners befruchtet.

Gesetzliche Regelungen greifen bei der IVF besonders streng. Die Anzahl der Eizellen, die bei der Wiedereinpflanzung Verwendung finden dürfen, ist auf drei begrenzt. Wenn keine geschlechtsgebundene Erbkrankheit besteht, ist das Geschlecht des Kindes nicht wählbar.

Um genügend befruchtungsfähige Eizellen aus den Eierstöcken zu bekommen, wird vor einer IVF in der Regel eine Behandlung mit Hormonen durchgeführt. Dabei werden die Eierstöcke soweit angeregt, dass mehrere befruchtungsfähige Eizellen gewonnen werden können. Die Maßnahme, auf diese Weise gewonnene, überzählige Eizellen einzufrieren, ist in Deutschland verboten.

Die Erfolgsrate der IVF, bei der die Geburt eines gesunden Kindes erfolgt, liegt bei 25 bis 30 Prozent.

Intrazytoplasmatische Spermieninjektion (ICSI)

Die Mikroinjektion, oder intrazytoplasmatische Spermieninjektion (ICSI) ist ebenfalls ein abgewandeltes Verfahren der In-vitro-Fertilisation. Bei der ICSI-Methode wird eine aus dem Ejakulat oder operativ aus den Hoden oder Nebenhoden gewonnene Samenzelle direkt in die weibliche Eizelle injiziert. Reproduktionsmedizinerinnen und Reproduktionsmediziner wenden die Technik zum Beispiel an, wenn der männliche Partner zu wenig Samenzellen in seinem Ejakulat oder einen Verschluss der Samenwege hat. In rund 25 Prozent der Fälle kann mit diesem Verfahren eine Schwangerschaft herbeigeführt werden.

Risiken der IVF und der ICSI

Der G-BA hat die ICSI daraufhin überprüft, ob es nach Anwendung dieser Methode zu einer erhöhten Fehlbildungsrate kommt. Die Überprüfung zeigte, dass die Fehlbildungsraten sowohl bei durch ICSI als auch durch IVF gezeugten Kindern gegenüber natürlich gezeugten Kindern signifikant erhöht sind. Signifikante Unterschiede der Risikoerhöhung zwischen IVF und ICSI sind dagegen nicht feststellbar.

In die Richtlinien zur Künstlichen Befruchtung wurde daher für Ärztinnen und Ärzte, die reproduktionsmedizinische Leistungen anbieten, die Verpflichtung aufgenommen, über das erhöhte Fehlbildungsrisiko bei ICSI oder IVF im Vergleich zur natürlichen Empfängnis zu informieren.

Intratubarer Gametentransfer (GIFT)

Beim GIFT werden der Frau mit Hilfe einer Laparoskopie (Bauchspiegelung) Eizellen entnommen. Diese werden dann, zusammen mit aufbereiteten Samenzellen des Partners in einen oder in beide Eileiter gespritzt. Dies kann entweder über die Bauchdecke oder mithilfe eines Katheters durch den Muttermund erfolgen. Die Befruchtung erfolgt dann auf natürlichem Wege. Das befruchtete Ei soll in die Gebärmutter wandern und sich dort einnisten.

Angewandt wird die GIFT-Methode, wenn die Ursachen der Unfruchtbarkeit nicht exakt ermittelt werden können. Auch beim Vorliegen einer Endometriose kann die Anwendung sinnvoll sein. Da die Erfolgsraten dieser Methode nicht höher liegen als bei der IVF, mit einer Bauchspiegelung unter Vollnarkose aber höhere Komplikationsrisiken einhergehen, wird der intratubare Gametentransfer heute nicht mehr oft praktiziert. Die Erfolgsquote liegt in etwa bei 20 Prozent. Es besteht eine erhöhte Gefahr für eine Eileiterschwangerschaft.

Quelle/g-ba.de/livreviews.com