KOLMANSKOP, NAMIBIA
Sie werden es lieben, diese verlorenen Orte zu besuchen?
Weltreisen,-Man würde es nicht vermuten, aber die Stadt Kolmanskop war 1908 ein Ort des Diamanten Abbaus und der Extravaganz. Doch als die Schönwetter Bewohner südlich von Kolmanskop weitere Diamanten entdeckten, wurde der Ort kurzerhand zur Geisterstadt. Heute ist sie berühmt für ihre unheimlichen, mit Sand gefüllten Häuser, die schon mehrfach auf der Leinwand zu sehen waren, vor allem in “Dust Devil“ (1993) und “The King Is Alive“ (2000), ganz woanders in asiatisches Java Indonesien ein unbemerkbar Reiseziel außergewöhnlich Kirche namens CHICKEN CHURCH
Was macht dieser Riesenvogel mitten im Dschungel?
Der Ort ist nicht ganz leicht zu finden. Er liegt irgendwo in den fruchtbaren Wäldern des Kedu-Beckens auf Indonesiens Hauptinsel Java, nicht weit entfernt von der gewaltigen Tempelanlage bei Magelang. Doch während die seit 1991 zum Unesco-Welterbe zählende Borobudur-Pyramide jährlich Tausende Touristen und Pilger aus aller Welt anzieht, verirrt sich lange Zeit kaum jemand Fremdes zu dem bizarren Bauwerk, das die Menschen hier Gereja Ayam nennen – die Hühnerkirche, oder im Englischen: Chicken Church.
GEREJA AYAM („CHICKEN CHURCH“), MAGELANG, INDONESIEN Ein Bauwerk in der Form eines Vogels steht auf Indonesiens Hauptinsel Java. Was hat es damit auf sich? Foto: iStock/ satriaangga7
Tatsächlich hat das Gebäude, das sich hier auf einem kleinen Hügel aus dem Dschungel erhebt, unverkennbar die Form eines Vogels. Und wenn es doch mal den einen oder anderen Besucher hierher verschlägt, ist das Erstaunen groß. „Als ich davor stand, war es, als ob sich ein riesiges Huhn direkt vor mir befindet“, erinnert sich der Indonesier Alek Kurniawan, der gern als Urban Explorer seine Heimat erkundet und verlassene Orte fotografiert, im Gespräch mit TRAVELBOOK.
Ein Kreuz, das man nur aus der Luft sieht
Kurniavans Fotos zeigen, dass der vordere Teil des Bauwerks, der wie ein Turm wirkt, in der Form eines breiten Hühnerkopfes gestaltet ist. Der rot gefärbte Schnabel ist geöffnet, die Augen blicken starr, und oben drauf trägt das Tier eine Art Zackenkrone. Am anderen Ende des langgezogenen Gebäudes ragt ein sichelförmiger Federkranz in die Höhe, der an einen Hahn erinnert. In das Dach des Mittelteils ist ein Kreuz gestanzt, das nur aus der Luft zu sehen ist – oder wenn man im Inneren des halb verfallenen Bauwerks steht und nach oben blickt
Nur: Eine Kirche – mitten im Dschungel des mehrheitlich muslimischen Indonesiens? Und dann auch noch in der Form eines überdimensionalen Geflügeltiers? Was hat es mit diesem merkwürdigen Ort bloß auf sich? Tatsächlich, so liest es sich in verschiedenen Berichten, hatte dessen Erbauer einst weder das Christentum, noch ein Huhn im Sinn, als er das Bauwerk vor 25 Jahren errichten ließ.
Vielmehr habe der aus Jakarta stammende Daniel Alamsjah im Jahr 1989 eine göttliche Eingebung gehabt, die ihm sagte, er solle ein „Gebetshaus“ in der Form einer Taube errichten. „Ich hatte plötzlich die Vision von einem Ort auf einem Hügel, erbaut um Gott zu verehren“, zitiert die britische „Daily Mail“1 den heute über 70-Jährigen aus einem Interview mit der indonesischen Zeitung „Jakarta Globe“
Als er im selben Jahr durch das Kedu-Becken gelaufen sei, wo die Familie seiner Frau lebte, habe er plötzlich einen Ort entdeckt, der genauso aussah wie jener aus seiner Vision. „Ich habe die ganze Nacht dort gebetet und hatte eine Offenbarung, dass ich das Gebetshaus genau dort bauen musste“, erinnert sich der Mann, der sich selbst als gläubiger Christ bezeichnet.
Nur: Eine Kirche – mitten im Dschungel des mehrheitlich muslimischen Indonesiens? Und dann auch noch in der Form eines überdimensionalen Geflügeltiers? Was hat es mit diesem merkwürdigen Ort bloß auf sich? Tatsächlich, so liest es sich in verschiedenen Berichten, hatte dessen Erbauer einst weder das Christentum, noch ein Huhn im Sinn, als er das Bauwerk vor 25 Jahren errichten ließ.
Vielmehr habe der aus Jakarta stammende Daniel Alamsjah im Jahr 1989 eine göttliche Eingebung gehabt, die ihm sagte, er solle ein „Gebetshaus“ in der Form einer Taube errichten. „Ich hatte plötzlich die Vision von einem Ort auf einem Hügel, erbaut um Gott zu verehren“, zitiert die britische „Daily Mail“1 den heute über 70-Jährigen aus einem Interview mit der indonesischen Zeitung „Jakarta Globe“
Als er im selben Jahr durch das Kedu-Becken gelaufen sei, wo die Familie seiner Frau lebte, habe er plötzlich einen Ort entdeckt, der genauso aussah wie jener aus seiner Vision. „Ich habe die ganze Nacht dort gebetet und hatte eine Offenbarung, dass ich das Gebetshaus genau dort bauen musste“, erinnert sich der Mann, der sich selbst als gläubiger Christ bezeichnet.
Für Menschen, die an Gott glauben
Zunächst zögerte Alamsjah noch, der Eingebung zu folgen, vor allem aus finanziellen Gründen. Sein Geld reichte nicht, um ein Stück Land zu kaufen, geschweige denn, um ein ganzes Gebetshaus darauf zu errichten. Schließlich aber habe er ein unschlagbares Angebot erhalten: 3000 Quadratmeter Land für umgerechnet knapp 150 Euro.
Er zahlte in Raten, besaß nach vier Jahren ein Grundstück von einem Hektar Größe und begann zu bauen. Die Anwohner aus der Umgebung halfen ihm dabei, etwa 30 Leute waren auf der Baustelle tätig. „Wegen meines christlichen Glaubens dachten die Menschen, ich baue eine Kirche. Aber es ist keine Kirche. Ich habe ein Gebetshaus gebaut, einen Ort für Menschen, die an Gott glauben“, erklärt Daniel Alamsjah im „Jakarta Globe“.
Noch heute sind außen am Gebäude und in den Fenstern die Verzierungen zu erkennenFoto: Alek Kurniawan/http://alekvsleak.blogspot.co.uk/
Sieben Nationalitäten hätten dort später gemeinsam gebetet, Christen neben Muslimen. Aber auch kranke Menschen seien gekommen, Drogensüchtige, Leute mit psychischen Problemen und gewalttätige Jugendliche. In den Räumen des Gebetshauses hätten sie sich erholt und Therapiestunden erhalten, erzählt Alamsjah, der nach eigenen Angaben bis heute als Therapeut arbeitet.
Vollendet wurde der ungewöhnliche Bau indes nie, die Kosten waren einfach zu hoch. Im Jahr 2000 schloss das Gebetshaus für immer seine Pforten. Dem langsamen Verfall und der Rückeroberung durch die Natur preisgegeben, ist die „Chicken Church“, wie sie in englischsprachigen Medien auch genannt wird, inzwischen zu einem Anziehungspunkt für Urban Explorer wie Alek Kurniawan geworden.
„Die Architektur ist so großartig!“, schwärmt der Indonesier. „Drinnen stehen acht Säulen und fünf davon sind zusammengebrochen. Unten gibt es mehrere Räume wie Badezimmer und Schlafzimmer, es ist dunkel und überall fliegen Fledermäuse herum. Die Luft ist so feucht, dass das Erdgeschoss beinahe mystisch wirkt“, beschreibt der Hobby-Fotograf seine Eindrücke gegenüber TRAVELBOOK.
Der Kopf und das Hinterteil des Riesenvogels sind heute begehbarFoto: iStock/ savana poto
Heute kann man die Chicken Church besuchen
Zunächst hieß es laut „Jakarta Globe“, dass das Grundstück mit der bizarren Kirche darauf an einen Geschäftsmann aus Singapur verkauft werden sollte. Dieser habe den Plan, das Gebäude in eine Villa mit Therapiezentrum umzuwandeln. Doch dazu kam es offenbar nicht: Wie unter anderem das Onlineportal Atlasobscura2 berichtet, wurde die Chicken Church für Besucher hergerichtet und kann heute im Rahmen einer Tempeltour besichtigt werden. Sogar auf den Kopf des Vogels kann man dem Bericht zufolge klettern – von oben bietet sich eine spektakuläre 360-Grad-Sicht über den Dschungel.
Bereits seit 1988 hat die Chicken Church sogar einen offiziellen Guinness-Weltrekord inne: Sie ist das größte Gebäude der Welt in Form eines Vogels.
Quellen
Daily Mail
Atlasobscura
Guinness World Records/travelbook.de
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